Das Tagesgeschäft: Gefährliche Bremse für Bauunternehmer
Führungskräfte in Bauunternehmen,
die mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zukünftige Herausforderungen
meistern und anspruchsvolle Ziele erreichen wollen, sollten das Tagesgeschäft
vollkommen anders betrachten und die Konsequenzen daraus ziehen.
Tagesgeschäft als gelungene Abwechslung
Dennoch ist das Tagesgeschäft für den Einen immer eine gern gesehene, willkommene Abwechslung, für Andere ist es eine Bremse und Ablenkung von ihren Führungsaktivitäten, ihren wirklichen Hauptaufgaben als Führungskraft.
Ein leidiges Thema, allerdings ist die Wahrnehmung von
tagesgeschäftlichen Aufgaben durch Führungskräfte in der Praxis keine
Seltenheit. Mancher Hausverkaufsleiter oder Bauleiter versteckt sich gerne bei wichtigen, anstehenden
Führungsentscheidungen genau hinter diesem Tagesgeschäft.
Der Vorteil dieser Verhaltensweise liegt auf der Hand: Das Tagesgeschäft
bringt häufig interessante, kurzweilige Abwechslung und vor allem schnelle
Anerkennung mit sich. Alleine schon deshalb ist das Einmischen in operative
Abläufe oft genug eine “schlummernde“ Vorliebe einzelner Führungskräfte.
Vergessen Sie über das Tagesgeschäft nicht die
Führungsaufgaben
Das sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auf der anderen Seite zum erbitterten Widersacher der Führungsverantwortung erwachsen kann. Dringend notwendige Zeit für die Vorbereitung und Organisation zukünftiger Führungsaufgaben wird buchstäblich und leichtfertig verschenkt. Die Folge ist, dass dabei die eigentlichen Hauptaufgaben sträflich vernachlässigt werden.
Kontrollieren Sie das Tagesgeschäft aber mischen Sie
sich nicht ein
Führungskräfte übersehen außerdem, dass ihr Einmischen in das Tagesgeschäft von ihren Mitarbeitern durchaus kritisch gesehen wird und meist nicht gewollt ist. Sie bringen häufig mehr durcheinander als sie Positives bewirken können. Dadurch entsteht eine gewisse Unruhe und Unsicherheit macht sich breit.
Selbstverständlich muss Kontrolle sein, aber dabei sollte es auch bleiben!
Sie darf nicht zur aktiven Einmischung ausarten.
Das Tagesgeschäft sollte in einem professionellen Unternehmen immer soweit
organisiert sein, dass es komplett und kompetent von Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern erledigt werden kann. Wenn dies nicht der Fall ist, stellt sich
die Frage nach dem Warum. Dann nämlich haben Führungskräfte ihre Hausaufgaben
nicht ausreichend erledigt.
Führungskräfte sind teuer
Führungskräfte sind die wichtigsten, teuersten und wertvollsten Mitarbeiter , die das Unternehmen hat.
Es macht doch schon deshalb keinen Sinn, wenn sie dann Aufgaben erledigen,
die deutlich preiswertere Mitarbeiter genauso gut oder sogar deutlich besser
ausführen können. Dazu kommt, dass ihnen die fehlende Zeit für die Wahrnehmung
ihrer eigentlichen Führungsaufgaben weitere Organisationsprobleme beschert, bis
sie aus diesem Kreislauf nicht mehr herauskommen.
Die Ergebnisse zeigen sich schnell in der Praxis: Weil nicht rechtzeitig
die richtigen Entscheidungen getroffen wurden, muss improvisiert werden.
Unnötig entstandene Löcher werden gestopft und mit viel zu wertvollen
Ressourcen kompensiert.
Wenn Führungskräfte Ihre Führungsaufgaben zielorientiert und konsequent
wahrnehmen, bewirken Sie immer mehr, als wenn Sie versuchen auszubügeln, was
durch eine vorausschauende Planung und Organisation von Vorneherein hätte
vermieden werden können.
Bedenken Sie bitte: Sie werden bei der aktiven
Wahrnehmung Ihrer Hauptaufgaben ein Vielfaches von dem bewirken können, was Sie
durch Aktivitäten im operativen Tagesgeschäft bewirken können.
Fazit
· Das operative Geschäft ist wichtig, gar keine Frage,
aber trennen Sie es konsequent von Ihren Führungsaufgaben.
· Operative Ablenkungen entwickeln sich schnell zur
Bremse Ihres Erfolges.
· Seien Sie sich im Klaren darüber, was Ihre Aufgaben
wirklich sind.
· Lassen Sie Ihre Mitarbeiter das Tagesgeschäft
erledigen, denn dazu sind diese da.
· Analysieren Sie für sich, wie viel Zeit Sie dann und
wann und warum mit dem Tagesgeschäft verbringen.
· Planen Sie die Maßnahmen, die zu ergreifen sind, um
dies zu vermeiden und setzen Sie diese konsequent um.
· Wenn es notwendig ist, scheuen Sie sich nicht,
entsprechend Ressourcen aufzubauen.
· Befähigen Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
auch in Zukunft, weitere Anforderungen aus tagesgeschäftlichen Aufgaben
selbstständig und verantwortlich übernehmen zu können.
·
Delegieren Sie
entsprechend und professionell.
Verantwortlich für diesen Blogbeitrag:
Theo van der Burgt
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